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über uns bericht zur vernissage "black & white"
         von rüdiger carle

 

Bericht: Karl-Heinz Rückert
Rundschau für den Schwäbischen Wald - Der Kocherbote vom 17.09.2009

Der Tuner hinter der Kamera -
"Black and White" lautet der Titel einer Fotoausstellung von Rüdiger Carle, die zum
Ende der Sommerpause im Kulturschmiede-Stammlokal "Häberlen" eröffnet wurde.
Im Mittelpunkt steht das Bluesfest

 
Rüdiger Carle mit Häberlen im Häberlen. Im Hintergrund zwei der Bluesfeststars, die er abgelichtet hat: Darrell Nulisch (rechts) und der Gitarrist Alex Schultz. Insgesamt 13 hochformatige Aufnahmen zeigt Carle bei der Kulturschmiede. Rüdiger "Ritchie" Carle ist der "Haus- und Hof-Fotograf" der Kulturschmiede. Seit Freitag gewährt er mit seinen Bildern einen Rückblick auf das diesjährige Bluesfest und Einblicke in sein fotografisch-künstlerisches Schaffen. Und weil ohne Blues bei der Kulturschmiede nur wenig geht, griff Kulturschmiedechef Werner Eichele höchstpersönlich bei der Vernissage in die Tasten.

Wenn Ritchie Carle den Auslöser seiner Kamera drückt, dann stimmen Belichtungszeit, Blende, Bildausschnitt und Motiv. Auf diese Weise hat er die Bluesgrößen des Bluesfestes im Juli ins rechte Licht gesetzt und abgelichtet.

Doch für einen echten Profi wie Carle ist das nicht genug. Die farbigen Digitalbilder werden mit professioneller Software nachbearbeitet und in Schwarz-Weiß umgewandelt. Dabei nutzt der Berufsfotograf nicht die Automatiken, die ihm das Bildbearbeitungsprogramm bietet. Er tunt seine Bilder regelrecht, legt den Hintergrund in Unschärfe, ändert den Tonwert der Lichter, Tiefen und Mitten, bis das Bild in Charakter und Aussage seinen Vorstellungen entspricht.

Unbeeinflusst von Farbreizen entdeckt der Betrachter dadurch eine ganz außergewöhnliche Dramatik in den Gesichtern der Sänger und Musiker. Bewegungsunschärfen steigern daneben die Dynamik, fast ist man geneigt auch die Musik wahrzunehmen, vor deren Hintergrund die Bilder entstanden sind.

Deutlich treten auch die Charaktere der Portraitierten hervor: Die Lässigkeit der Bluesveteranen wie John Primer oder Billy Branch, die Leidenschaft einer Shakura S'Aida oder quälender "White Blues", der Matt Schofield ins Gesicht geschrieben scheint. Allzugerne möchte man einem schweißüberströmten Michael Burks die Schweißperlen aus dem Gesicht wischen, die Rüdiger Carle in einer Ganznahaufnahme fast plastisch hervorhebt.

Schwarz und Weiß sind nicht nur die dreizehn Bilder, die Künstler und die Musik. Der Fotograf hat sie auch mit schwarzen Rahmen und weißen Passepartouts gefasst, eben "Black and White". Die Ausstellungsbilder besitzen daneben eine besondere technische Qualität. Carle hat sie nicht auf Fotopapier ausbelichtet, sondern mit pigmentierter Tinte auf säurefreies Papier gedruckt. Nach heutiger Erfahrung wird den Werken eine hundertjährige Lebensdauer garantiert.

Carle selbst sieht sich nicht als Spezialist für Portraits. Landschaftsbilder und 360-Grad Panoramen sind das eigentliche Faible des Berufsfotografen. Seine erste "Knipse" hat Carle im Kindesalter auf den Weg zur Fotografie gebracht. Das Konfirmandengeld wurde in die erste Spiegelreflex investiert und schließlich das Fotografenhandwerk in Berlin erlernt. Dem nicht genug, schloss Carle ein Ingenieurstudium in Köln an. Heute doziert er an der Lazi-Akademie in Esslingen und referiert in foto- medientechnischen Klassen des Berufsbildungswerks. Das Bluesfest 2001 hat ihn in den Bann der Bluesfeste gezogen und nicht mehr losgelassen.

Warum? "Da ist einfach Leben drin!" - wie in seinen Bildern.

Info: Rüdiger Carle: "Black and White". Kulturkneipe Häberlen, Gaildorf, bis Februar 2010.

 

 

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